Antonella Marinari und Riccardo Nelli in „La Botte Gaia“
„Wir haben hier alle unsere Leidenschaften übertragen: Die Küche, der Wein, das Vergnügen, in guter Gesellschaft zu sein und dabei allen, die uns besuchen mitzuteilen, was nach und nach unsere schmackhafte Neugierde erweckt“
Das haben Antonella und Riccardo auf der ersten Seite der Speisekarte der Botte Ghaia geschrieben! Antonella, wie hat euer Abenteuer angefangen?
Riccardo ist nicht von Elba, er ist Anfang der neunziger Jahre gekommen und hat eine kleine Bar am Strand von Norsi gepachtet, in der folgenden Saison hat er dort gearbeitet, wo auch ich gearbeitet habe in einem Restaurant in Capoliveri, wir haben uns ineinander verliebt und uns zusammengetan und in der folgenden Saison haben wir ein Restaurant Pizzeria in Lacona gepachtet, wo wir vier Jahre lang geblieben sind.
Eine Geschichte der Liebe und der Küche!
Ja, und dann haben wir geheiratet und den Campingplatz in Lacona für einen anderen in Scaglieri gelassen, wo ich neue Gerichte ausprobiert habe und eine Küche, die mehr meinem Geschmack, meiner Neugierde entsprach und dann….viel Erfahrung. Nach sechs Jahren haben wir uns entschlossen,nach Porto Azzurro zurückzukehren und haben diesen etwas abgeschiedenen Platz gegenüber am Meer ausgesucht, der uns erlaubt, mit Erzeugnissen und der Küche, die uns gefällt, zu experimentieren ohne dabei zu sehr auf eine wechselnde Kundschaft Rücksicht nehmen zu müssen. Wir haben angefangen mit der Auswahl der Rohmaterialien von höchster Qualität, mit einer innovativen Küche, aber dem Territorium angepasst. Wir benötigten es auszuprobieren, ohne sofort an einen Gewinn zu denken, aber einen Weg zu suchen, unseren Stil, in dem wir uns wiedererkennen konnten und der auch bei unseren Gästen auf Anklang stoßen konnte.
Riccardo: Wir haben am Anfang die Rohmaterialien, die uns gefallen haben, wählen können, wie das kanadische Büffelfleisch, die besten Wurstwaren und Käse, die auf dem Markt sind, wir hatten die Möglichkeit, das zu tun, was wir geplant hatten. Wir haben mit guten Produkten angefangen und unsere Gäste haben es beim Essen verstanden und haben uns begleitet. Ich erinnere mich, daß ich extra keine Fleischmesser gebracht habe und wenn ich danach gefragt wurde, habe ich die Gabel genommen und damit das Fleisch zerteilt, um die Weichheit würdigen zu lassen. Wir nehmen den Fisch von dem Fischgeschäft von Rocco, sie haben Fischerboote in Marina di Campo, abends um fünf rufen sie uns an uns sagen uns, was sie gefischt haben und damit entscheiden wir die Speisekarte.
Wie funktioniert es zwischen euch, Antonella entscheidest du welche Gerichte zubereitet werden oder entscheidet ihr zusammen?
„Ich bereite sie zu, er kostet, kommentiert und dann entscheiden wir“
– Riccardo
„Es funktioniert so: am Ende der Saison reden wir nicht mehr vom Essen, wir essen unterwegs in anderen Restaurants während Reisen oder auch um Anregungen zu sammeln. In der ersten Zeit hatte ich einige Ideen und versuchte, sie ihr zu sagen, aber ich habe bemerkt, dass sie Stress verursachten. Seit einiger Zeit sage ich ihr nichts mehr. Wenn wir einen Monat vor der Eröffnung ankommen, bemerke ich, dass im Fernsehen Gambero Rosso läuft, auf dem Tisch und auf dem Sofa überall Kochbücher liegen, Notizen und zwei Wochen vor der Eröffnung erzählt sie mir dann, welche neuen Gerichte sie vorschlagen möchte“
– Antonella
Antonella, deine Küche ist eine der wenigen mit nur Frauen, war das eine Wahl?
Ich weiß es nicht, mir geht es mit Frauen besser und mit ihnen eben sind wir eingespielt, sie arbeiten seit vielen Jahren mit mir!
Riccardo hat bemerkt, dass der Service in eurem Restaurant sehr sorgfältig ist mit sehr professionellem Personal. Seit vielen Jahren arbeiten diese Jungs mit uns und wir verstehen uns gut. Wenn du darüber nachdenkst ist es recht einfach: wenn du dir vorstellen kannst, was du als Kunde wünschen würdest, was passieren soll und es dann machst, hast du es geschafft. Ich genieße es, wenn ich an einen Platz komme und mich auf eine Art berücksichtigt fühle und in einem angemessenem Zeitraum, ich versuche den Bedürfnissen der Kunden zuvorzukommen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.
Antonella, du hattest kürzlich eine wichtige Erfahrung im Fernsehen, wie ist es gegangen?
Ich komme eines morgens und Riccardo sagte mir, dass eine Person angerufen hatte, die für „La Prova del Cuoco“ („die Kochprobe“) gesprochen hatte und dass sie uns ausgesucht hatten, ich habe ihn recht ungläubig angeschaut, dann jedoch kommt eine Mail mit der Bitte um einen Termin. Für mich hatte das eine sehr starke Wirkung, ich bin nicht gewohnt inmitten der Leute zu sein, schon gar nicht im Fernsehen. Dann haben wir gemeinsam mit meinem Kollegen Massimo Poli von der Taverna die Poeti ihnen vorgeschlagen, es zusammen zu machen, unsere Idee hat ihnen gefallen, die Tatsache, dass wir zwei Restaurants, zwei Gemeinden waren hat gefallen, wir wollten nicht die ganze Insel vertreten und der Vorschlag hat funktioniert.
Für Informationen uber das Restaurant “La Botte Gaia“ unter www.elbataste.com