Im Sommer ist der Golf von Viticcio, in der Gemeinde von Portoferraio, lang reizvoll und spektakulär, belegt von einer unwahrscheinlichen Vielfalt an Booten, die von der Yacht eines russischen Millionärs bis zum rustikalem Kahn eines Einwohners reicht, für alle gilt die die Anziehungskraft zu dieser geschützten und wunderbaren Bucht, geschlossen wie sie in Richtung Westen durch den dreieckigen Gipfel des Monte Capanne ist und umgeben von mit Wäldern und Pinienwäldern begrünten Felsenriffs, die Sonne geht dort davor unter und hebt die Silhouette von Capraia hervor.
Ein natürlicher Hafen
Trotz der Verwandlung dieses prächtigen Golfes der Insel Elba in einen unpassenden natürlichen Touristenhafen, gehe ich sehr häufig genau dort schwimmen. Es gibt Tage, vor allem an Wochenenden im Sommer, an denen die kleinen Boote bis auf wenige Meter vor der Küste vordringen und man muß mit einer Gewissen Aufmerksamkeit schwimmen. Dennoch tut diese unnatürliche Gedränge meiner Meinung nach weder der Schönheit noch der Eignung des Ortes keinen Abbruch, da das natürliche Umfeld mit seiner Schönheit so weit über jede künstliche Ziererei emporragt, dass es ihr auch gelingt, den letzten schwimmenden Wahnsinn des Scheichs Soundso zu integrieren.
Im Bereich von wenig mehr als einem Kilometer, im Gulf von Viticcio, bietet er, außer dem Ankern der Wasserfahrzeuge, von denen wir gesprochen haben, auch die Möglichkeit, von drei verschiedenen Stränden in Wasser zu springen. Von Westen ausgehend ist der erste nur ein paar Meter mit feinen Kieseln, eingeschlossen im winzigen Ort, der diesem Golf der Insel Elba seinen Namen gibt. Es handelt sich um wenige Gebäude, darunter auch ein Hotel und ein Restaurant. Der Name dieser Stückkchens von Strand ist eben Viticcio.
Mehr Algen als Sand
Der andere Strand, von dem ich glaubte, er sei der „authentische“, befindet sich etwa 100 Meter vom ersten, man kommt über eine kurze und schmale nicht asphaltierte Nebenstraße gegenüber vom Hotel Viticcio hin, nach etwa 70/80 Meter kann man unten zwischen hohen und gewundenen Pinien einen kleinen Einschnitt ausmachen, vollständig mit einem dicken Pack aus trockenen Blättern der Posidonia bedeckt. Das Ende des Strandes am gegenüberliegendem Teil von der Treppe über die man runter kommt ist auch der Ankunftspunkt eines privaten Zugangs zum Meer. In der Vergangenheit wurden Tamerisken angepflanzt, die einzigen Bäume die so nah am Meer überleben können und über die Jahre hat sich eine dieser resistenten Pflanzen mit einer rustikalen Steinmauer vereint und bietet heutzutage einen frischen Schutz genau gegenüber vom Meer. Der Rest ist voller Sonne ausgesetzt, aber nur am Nachmittag, da während des Vormittags dieser Strand fast vollständig im Schatten bleibt. Der einzige Moment, an dem unser Strand mit trockenen Blättern eingeebnet, zum angenehmen und unter ästhetischen Gesichtspunkten akzeptablen Strand wird, ist wenn der Scirocco Wind weht. Dann setzten sich die Pinien vom Türkis des Meeresgrundes ab und das schöne Felsenriff aus feinem Sandstein hebt die außerordentliche Klarheit des Wassers hervor. Ich mache keine schlechte Werbung für einen Strand der Insel Elba, aber ich muss sagen, dass zu den anderen Dingen, die die Popularität dieses kleinen Sandstrandes, auch dieser „Viticcio“ genannt, beeinträchtigen muss man auch die Schwierigkeit ins Wasser zu gelangen zählen, das aufgrund von großen abgerundeten Felsen auf die man trifft, sobald man einen Fuß ins Meer gesetzt hat. Wenn sie aber das Glück haben, an einem Tag mit richtigen Scirocco Wind und sonnig ( da der Scirocco oft mit mehr oder weniger leichten Wolken begleitet wird) dorthin zu geraten, die Bucht nicht zu überfüllt mit Booten und ein Platz im Schatten der Tamerisken, dann könnte ihnen die Eingebung kommen, einen post wie diesen zu schreiben.
Es ist nicht nur Schönheit
Wenn sie dagegen die Energie für ein paar Schwimmzüge haben, könne sie in 5 Minuten den dritten Strand mit Namen „Viticcio“ erreichen. Dieser letzte ist von der Natur unterschiedlich zu den anderen beiden und vor allem zum Teil privatisiert von den beiden darüber knapp liegenden Hotels. Über einen Weg dorthin zu gelangen ist ziemlich schwierig, nicht weil der Weg schwierig ist, sondern weil der Zugang seit einiger Zeit geschlossen ist wegen einer unwahrscheinlichen Reparatur der ersten Stufe der Treppe, die zum Strand führt. Von allen drei ist dieser der einzige mit Sand, Sonnenschirmen und Liegestühlen, aber die letzten nur für die Gäste der beiden Hotels. Es mag ihnen seltsam erscheinen, aber ich bevorzuge den in der Mitte, der mit den Pinien uns den trockenen Blättern, da die stärkste Motivation dorthin zu gehen die ist, entlang des Felsenriffs zu schwimmen, rechts und links, eine Strecke von etwa einem Kilometer sowohl in die eine Richtung als auch in die andere, rechts Richtung des Felsvorsprungs von Enfola, links Richtung von Punta Penisola. Sagen wir die Wahrheit, bei diesen Stränden sind keine Musterstücke der Schönheit, es sind mehr Stützpunkte für diejenigen, die die einfachen und wunderschönen Meeresgründe dort entdecken wollen. Ich möchte noch mehr wagen: trotz ihrer Einfachheit glaube ich, dass diese drei kleinen elbanischen Strände jeder einen eigenen Namen verdienen würde. Im Übrigen stammt der Name „Viticcio“ vom jahrhundertelangem Weinbau, an dem dieses Gebiet bis vor einem halben Jahrhundert sehr reich war, aber heutzutage sind fast alle Weinberge von Wäldern und Pinienwäldern verdrängt, es ist nicht drinngend für die Insel Elba, aber es wäre vielleicht angebracht auch das verzeichnis der Namen zu ändern.
Graziano Rinaldi