Es ist einer der schönsten Orte,
die Sie auf der Insel Elba sehen können und es ist keine atemberaubende Meerausblick.
Es ist nicht einmal das hellblaue des Meeres, das sich in den Himmel mischt, noch ein mediterraner goldener Sonnenuntergang, sondern das rote, beunruhigende und beeinflussende Wasser.
Dies befindet sich in der unpopulärsten Gegend der Insel und sogar die Einheimische nennen den Ort „das Andere“.
Blau, Grün und Rot
Wie ein Rubin in den harten Stein ist dieser kleine See mit rotem Wasser, in den Klippen aus farbigen Böden versunken.
Es handelt sich nicht um einen natürlichen See, sondern um einen alten Bergbauort im Freien, in der Nähe von Rio Marina, dessen Zwangsschließung im Jahre 1968 auf ein unaufhaltsames Grundwasser zurückzuführen ist, das aus den tiefsten Schichten des Hämatits, reich an oxidiertem Eisen, verschmilzt.
Die Vegetation rundherum, auch wenn üppig, hält, wie eingeschlossen, an den Rändern der Mine. Vor allem auf der östlichen Seite, die höchste und öfter dem Eindringen von Erdrutschen unterliegend, zeigt auf etwa halber Höhe ein altes Rohr, das man wahrscheinlich für das Abpumpen des Wassers aus dem Bergbautunnel verwandte. Der Eingang zu diesem Tunnel ist noch sichtbar an der Wand und ich weiß genau, dass es gerade in diesem Jahr eine speläologische Expedition für die Überprüfung der Stabilität und der realen Abmessungen gab.
Jedoch ist es nicht ein Ort, den Sie leicht besuchen können,
da es nicht erlaubt ist, ohne Führer, einen Passierschein zu den Erzbergwerken zu erhalten: die Wände unterliegen Erdrutschbewegungen und manchmal fallen einige Stücke Felsen unten; entlang der Oberfläche des Sees sind Flecken von feuchtem Lehm, in dem man für eine schöne Tiefe sinken kann; die Farbe übermittelt ein natürliches Gefahrgefühl, das nichts „Faszinierendes“ hat, so dass ich nie einen lebendigen Organismus in diesen Gewässern sah, mit einziger Ausnahme von einigen kleinen, weißen, nicht identifizierten Wärmen. Nicht wirklich ermutigend.
Der See sollte nicht tiefer als zehn Meter sein, aber sein Wasserstand hängt sehr vom Regenwasser ab.
Die Schatzhöhle
Manchmal, während der Trockenzeit, sieht man in einigen Tonbereichen Klüfte, die wie winzige Höhlen aussehen. Auch wenn sehr gefährlich, bei solchen Höhlen sind ab und zu außergewöhnliche blaue Stalaktiten aus Melantherit zu finden. Diese Tonarten, neben den Eisenoxiden, enthalten auch eine gewisse Menge an Schwefel, dessen Geruch eure Klamotten sicherlich gehaftet werden, aber das Mineral ist in der Tat die Matrize, aus der die feinsten Pyritkristalle auftauchen.
Als Sie sich näher machen, wird die Stille allmählich spürbarer.
Eine rostige Welt
Das Gefühl ist so ähnlich, als würden Sie im direkten Kontakt mit einer immobilisierten, besser noch versteinerter Welt kommen, ganz aus anorganischem Stoff, jeder Entwicklungsart streng widerstrebend und in einem harten Schicht aus „Rost“ enthalten, der sogar Steine bedeckt.
Wenn der Wind in den Krater kommt, spiegelt das Seewasser die Windstöße in Silberlichtspielen und man hat den Eindruck, als ein Lebensauffahren diese sonst unbewegliche Welt schütteln würde.
Den Abbauort „Le Conche“ (so die Bezeichnung dieses Sees) dürfen Sie beim Buchen eines Ausflugs in dem Mineralpark besichtigen (Tel. 0039 (0) 565 962 088; fragen Sie nach Marco oder Giovanni). Die Besichtigung dauert ungefähr zwei Stunden und ist nicht schwer: Sie werden durch einige der schönsten Abbauplätze der Insel und sogar Italiens geführt, wenn nicht nur für die Farben und Menge von Mineralien, die Sie hier treffen werden.
Was ich garantieren kann, ist dass Sie von „Le Conche“ aufgelockert werden, jeder natürlich nach eigener Empfindlichkeit. Doch Tatsache ist, dass diese obskure Welt, die auf erstem Blick so weit weg von unserem Alltag scheint, sich in einer inneren Dimension wiederspiegeln wird.
Graziano Rinaldi